
Nach 4 Wochen ist es an der Zeit für ein erstes kurzes Zwischenfazit. Wie macht sich das System, welche Programme habe ich am Start und was vermisse ich?
Falls ihr euch fragt ob sich ein Umstieg monetär lohnt, versuche ich auch diese Frage zu beantworten.
Systemstabilität und Performance
Wie zu erwarten läuft Linux Mint (Cinnamon) stabil und ohne irgendwelche Performanceprobleme. Gefühlt ist das System schneller als Windows 11.
Das ist allerdings ein rein gefühlter Wert - ausser Festplattenbenchmarks habe ich keine weiteren belegbaren Messungen durchgeführt.
Der Festplattenbenchmark mit Übertragung auf das NAS und die externen SSD's lag etwas über den Werten die ich unter Windows hatte.
Meine NVidia Karte läuft mit den angebotenen proprietären Treibener schnell und problemlos.
Was ersetzt mein geliebtes ON1
Ich habe in den letzten Wochen Darktable mehr und mehr schätzen gelernt. Gekannt habe ich Darktable schon vorher, nur nie intensiv im Einsatz gehabt.
Dank dieser wirklich guten englischsprachigen Tutorials fiel mir der Wieder-Einstieg recht leicht.
Schaut euch die Tutorials einmal an - die sind meiner Meinung nach mit die besten verfügbaren Anleitungen, speziell wenn es um Landschaftsfotografie geht.
Was sind für mich die grössten Vorteile von Darktable?
- Es ist OpenSource und es kostet nichts - ausser der Zeit zur Einarbeitung. Die Lernkurve ist m.E. nicht so hoch wie oft beschrieben. Zumindest nicht wenn man schon Erfahrungen mit anderen Programmen dieser Art hat.
- Darktable läuft gefühlt schneller als ON1 und Lightroom.
- Das Maskensystem ist schlicht genial
Und die Nachteile?
- Die Effekte die ON1 anbietet sucht man in Darktable vergeblich, dazu bedarf es zum Beispiel den G'Mic Filtern in Gimp. Das fand ich bei Photo Raw einfacher, da ich dort das Programm nicht verlassen musste.
- Die Vielzahl der Module die Darktable anbietet können anfangs verwirrend sein - daher noch einmal der Hinweis auf die o.a. Tutorials.
Pro und Contra kann man sicher noch detaillierter aufführen. Das sind aber die Punkte die mir am meisten aufgefallen sind.
Andere Programme
Es gibt noch ein paar andere Programme die ich regelmässig nutze. Hier eine kurze Liste der täglich genutzten Programme:
- Gimp und Photoline (über Wine) für die Bild/Grafikbearbeitung
- Darktable
- Softmaker Office und Libre Office
- Thunderbird und Vivaldi für E-Mail und Internet
- Diverse andere Helferlein (die Liste würde hier zu lang)
Ob sich der Umstieg finanziell lohnt?
Die Antwort müsste eigentlich "kommt drauf an" heissen. Ob man das auf den Euro überhaupt ausrechnen kann, sei dahingestellt.
Grundsätzlich lässt sich ein Linux ohne jegliche Kosten produktiv und sinnvoll nutzen.
Setze ich aber die Zeit zur Einarbeitung auch als Kosten an, sieht die Rechnung etwas anders aus. Ein bischen Zeit sollte man schon für die Einarbeitung in ein neues System einplanen.
Dazu kommen ggf. noch kostenpflichtige Programme. Bei mir sind das zum Beispiel Photoline, Softmaker Office und Turboprint.
Da nun aber alle anderen Abos/laufende Kosten für Programmupdates der "alten" Windows Programme entfallen ist Linux für mich deutlich günstiger. Da kommt schon einiges an Kosten zusammen wenn man immer die aktuellsten Versionen kauft.
Wenn ihr schon unter Windows auf OpenSource gesetzt habt, dann wird die finanzielle Ersparnis gegen Null gehen.
Und ja, alle die Programme die ich hauptsächlich unter Linux nutze, gibt es auch als Windows Version. Ich wollte aber in der Tat weg von Windows.
Falls ihr Interesse an weiteren Artikeln zu Linux habt, die gibt es hier.